Freuen sich über die Kooperation (v.l.n.r).: Andreas Harfst, OBS Bad Laer, Jessica Kuhlmann, Schulleiterin OBS Bad Laer, Ralf Conrad, Geschäftsführer Feldhaus Klinker, Alexander Schröder, Betriebsleiter Feldhaus Klinker, Lars Hellmers, Vorstand MaßArbeit, Tobias Avermann, Bürgermeister Bad Laer, Annika Witte, Servicestelle Schule-Wirtschaft MaßArbeit, Mareike Himmelreich, Berufsorientierungsbeauftragte MaßArbeit  Foto: Miriam Loeskow-Bücker / MaßArbeit
18.09.2025

Oberschule Bad Laer und Feldhaus Klinker besiegeln Kooperation.

Mit dem Roboter und am Brennofen handwerkliche und technische Talente entdecken.


Roboter programmieren, einen Brennofen einstellen oder selbst wie ein Keramiker Werkstücke brennen: Der Projektplan für die Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Oberschule Bad Laer ist voll gespickt mit spannenden Erlebnissen rund um die Ausbildungsberufe bei Feldhaus Klinker – und ist das Herzstück der engen Kooperation zwischen der Schule und dem Unternehmen. Ihre intensive Zusammenarbeit bei der Berufsorientierung der jungen Menschen haben die Schule und der Betrieb jetzt mit einer Kooperationsvereinbarung besiegelt. 

Die Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit koordiniert und begleitet die Partnerschaft. „Wir besiegeln hier eine lange bestehende und lebendige Kooperation“, betonte MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers bei der Unterzeichnung. Ziel der Kooperationsvereinbarung ist es, Schülerinnen und Schülern der 8. und 9. Jahrgänge den Berufsalltag praktisch näher zu bringen und ihnen ein realistisches Bild über den Arbeitsplatz und die Qualifikationsanforderungen zu geben. „Junge Menschen haben oft Schwierigkeiten bei der Berufsfindung. Wichtig ist uns daher, mit kreativen Ideen ans Werk zu gehen und Jugendliche schon frühzeitig einen Einblick in die verschiedenen Ausbildungsberufe zu geben“, so Lars Hellmers weiter. 

Von dem Ansatz ist auch Bürgermeister Tobias Avermann überzeugt: „Im Vordergrund steht für die Unternehmen, Azubis aus dem Ort zu gewinnen und hier zu halten. Das gelingt nur, wenn Schule und Wirtschaft eng zusammenarbeiten.“ 

Für Alexander Schröder, Betriebsleiter bei Feldhaus Klinker, ist die Kooperationsver-einbarung eine weitere wichtige Maßnahme, um Nachwuchskräfte zu gewinnen: „Viele Jugendliche können sich zunächst unter einer Ausbildung im Ziegeleiwerk nicht viel vorstellen und entscheiden sich oft nicht auf den ersten Blick für unseren Betrieb. Das ist anders, wenn sie erst einmal bei uns waren und unser Team und unsere Arbeit kennen gelernt haben. Das ist auch der Grund, warum wir schon länger eng mit den Schulen zusammenarbeiten.“ Und das mit Erfolg: So hätten sich nach einem Projekt gleich zwei Jugendliche für eine Ausbildung in dem seit fast 170 Jahren in Bad Laer bestehenden Familienunternehmen entschieden. 

Heute beschäftigt der Weltmarktführer im Bereich Klinkerriemchen rund 150 Mitarbeitende. Feldhaus Klinker bildet in den Berufen Maschinen- und Anlagenführer, Industriemechaniker, Industriekeramiker und Elektroniker Betriebstechnik aus. Darüber hinaus bietet es die Dualen Studiengänge Werkstofftechnik Glas & Keramik oder Elektrotechnik an. Besonders am Herzen liegt Betriebsleiter Schröder die Ausbildung zum Keramiker. 

„Für unsere Schülerinnen und Schüler ist es eine tolle Chance, handwerkliche oder technische Berufe hautnah kennen zu lernen und in der Praxis im Betrieb ihre Talente zu entdecken“, betont Schulleiterin Jessica Kuhlmann. „Durch die praxisnahen Projekte erfahren unsere Schülerinnen und Schüler ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit und lernen bereits frühzeitig, Verantwortung zu übernehmen“, ergänzt Mareike Himmelreich. 

Die Praxis steht bei den Projekten im Vordergrund: So erhalten die jungen Menschen einen Einblick in die Programmierung und Nutzung eines Roboters. „Dadurch lernen sie nicht nur moderne Technologien kennen, sondern erhalten auch wesentliche Impulse für die Berufsorientierung. Das Projekt soll Interesse an technischen Berufen wecken und Automatisierung greifbar machen“, erläutern Mareike Himmelreich und Andreas Harfst. 

In einem anderen Projekt lernen die Schülerinnen und Schüler unter fachkundiger Anleitung, wie ein Brennofen eingestellt wird, und welche chemischen und physikalischen Prozesse bei der Verarbeitung keramischer Materialen eine Rolle spielen. „Vom Aufbereiten der Rohstoffe bis zum Brennen der Werkstücke werden die Teilnehmenden nach und nach an die Tätigkeit eines Keramikers herangeführt“, so Alexander Schröder. 

Auch die Eltern haben der Betrieb und die Schule im Fokus. „Eltern sind die Berater Nummer 1 bei der Berufsfindung. Deshalb ist es uns wichtig, sie direkt einzubinden“, erklärt Annika Witte, Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit. Auf dem Programm steht nicht nur eine Betriebsbesichtigung, bei der den Teilnehmenden erklärt wird, wie Klinker-Produkte hergestellt werden und welche Perspektiven das Unternehmen bietet. Bei einem speziellen Töpferabend können die Eltern selbst Hand anlegen und Tassen und Vasen formen – und so den Handwerksberuf mit allen Sinnen erleben. 


Bildunterschrift: Freuen sich über die Kooperation (v.l.n.r).: Andreas Harfst, OBS Bad Laer, Jessica Kuhlmann, Schulleiterin OBS Bad Laer, Ralf Conrad, Geschäftsführer Feldhaus Klinker, Alexander Schröder, Betriebsleiter Feldhaus Klinker, Lars Hellmers, Vorstand MaßArbeit, Tobias Avermann, Bürgermeister Bad Laer, Annika Witte, Servicestelle Schule-Wirtschaft MaßArbeit, Mareike Himmelreich, Berufsorientierungsbeauftragte MaßArbeit 

Foto: Miriam Loeskow-Bücker / MaßArbeit