Ein Mann bereitet eine Speise auf mehreren Tellern vor.
07.08.2025

Beginn des Ausbildungsjahrs 2025

Start für Kurzentschlossene noch möglich.


Industriekauffrau, Kauffrau für Büromanagement und Verkäuferin – das sind die beliebtesten IHK-Ausbildungsberufe 2025 bei den jungen Frauen, die bis zum Stichtag 1. August eine Berufsausbildung in der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim begonnen haben. Auch bei den jungen Männern steht die Ausbildung zum Industriekaufmann auf Platz eins, gefolgt vom Industriemechaniker und dem Fachinformatiker Fachrichtung Systemintegration. Insgesamt sind zum Stichtag 3.304 junge Menschen in der Region in eine betriebliche Ausbildung in einem IHK-Beruf gestartet. Das sind 210 bzw. 6,0 % weniger als im Vorjahr.

Sowohl die kaufmännischen als auch die industriellen Berufe sind von Rückgängen betroffen: Bei den kaufmännischen Berufen verzeichnen vor allem der Handel (-13,5 %) und das Gastgewerbe (-10,3 %) Verluste. Bei den industriellen Berufen sind vor allem das Baugewerbe (-12,8 %) und die Elektrotechnik (-5,4 %) betroffen.

Gründe sind in erster Linie die nach wie vor rückläufigen Schulabgängerzahlen. Langfristig betrachtet lagen sie im Schuljahr 2023/2024 in der Region um rund zehn Prozent niedriger als zehn Jahre zuvor (Daten für das Schuljahr 2024/2025 sind noch nicht verfügbar). Die Zahl der neuen Ausbildungsverträge ist im selben Zeitraum um 5,7 % vergleichsweise weniger deutlich zurückgegangen.

Zudem zeigt sich der Trend, dass Jugendliche aktuell vermehrt eine unqualifizierte Arbeitstätigkeit anstelle einer beruflichen Ausbildung oder eines Studiums anstreben. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren der Jugendstudie der Bertelsmann Stiftung „Ausbildungsperspektiven 2025“. Nach dieser sagen 19 % der befragten Jugendlichen, dass sie „erst einmal arbeiten“ wollten – ohne vorherige Ausbildung oder Studium.

„Der direkte Einstieg in den Arbeitsmarkt ist der falsche Weg. Wichtig ist, dass junge Menschen Qualifizierungen erwerben, die ihnen eine langfristige Karriere mit Lehre eröffnen“, kommentiert Juliane Hünefeld-Linkermann, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Aus- und Weiterbildung, diese Daten. Weil auch Jugendliche mit hoher Schulbildung Schwierigkeiten hätten, sich mit den Informationen zur Berufswahl zurechtzufinden, sei eine verbindliche, praxisnahe Berufsorientierung an allen Schulformen erforderlich.

Bessere Berufsorientierung würde langfristig wieder zu mehr Ausbildungsverträgen führen, so Juliane Hünefeld-Linkermann weiter: „Es gibt auf dem Ausbildungsmarkt nach wie vor zahlreiche Chancen. Etwa die Hälfte der IHK-Ausbildungsbetriebe kann nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen. Jugendliche haben also weiterhin alle Optionen für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben.“

Dies belegen auch die Zahlen der Agenturen für Arbeit, bei denen weiterhin mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen, als Bewerber dort gemeldet sind. Im Agenturbezirk Nordhorn konnten Ende Juli 2025 insgesamt 550 unversorgte Bewerber noch aus 2.450 unbesetzten Ausbildungsstellen wählen. Im Agenturbezirk Osnabrück hatten 730 unversorgte Bewerber 1.080 unbesetzte Ausbildungsstellen zur Auswahl.

In vielen Branchen sind derzeit noch Ausbildungsplätze verfügbar. Kurzentschlossene haben daher gute Aussichten, jetzt noch mit einer Ausbildung zu starten. Die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim unterstützt den Ausbildungsstart und hat mit der Rufnummer 0541 353-433 eine Hotline für Bewerberinnen und Bewerber um einen Ausbildungsplatz eingerichtet.

Offene Ausbildungsstellen aus ganz Niedersachsen werden auf der Internetseite der niedersächsischen Industrie- und Handelskammern unter www.meine-ausbildung-in-niedersachsen.de gelistet. Mit einem Klick gelangen Jugendliche direkt zur Ausschreibung auf der jeweiligen Unternehmenswebseite und können sich bewerben.

Ansprechpartnerin: IHK, Sonja Splittstößer, Tel.: 0541 353-499 oder E-Mail: splittstoesser@osnabrueck.ihk.de 


Foto: AdobeStock_119969921

Bildunterschrift: Ein Start in die Ausbildung ist auch jetzt noch möglich - wie zum Beispiel im gastronomischen Bereich.