Zu Gast im Bundeskanzleramt (von links): Friseurmeisterin Ines Brünger, die Auszubildende Saliha Khalaf und MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmer (rechts) mit Bundeskanzler Olaf Scholz.
01.10.2024

„Berufliche Integration braucht Engagement und Förderung“.

MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers stellt Bundeskanzler Scholz und Bundesarbeitsminister Heil Best-Practice-Beispiel vor.

„Ich freue mich, dass gute Integrationsarbeit vor Ort auch auf Bundesebene wahrgenommen wird“, freute sich MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers jetzt bei einem Besuch im Bundeskanzleramt in Berlin. 

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte acht Jobcenter eingeladen, um ihre Erfahrungen und Best-Practice-Beispiele für das Integrationstool „Job-Turbo“ vorzustellen. Mit dabei waren auch Saliha Khalaf und Friseurmeisterin Ines Brünger: Saliha absolviert nach intensiver Betreuung durch die MaßArbeit und gefördert vom Job-Turbo eine Ausbildung im Salon Brünger in Wallenhorst. 

Der Job-Turbo ist ein Instrument zur gezielten beruflichen Eingliederung von Flüchtlingen: Er erfolgt in drei Phasen: Orientierung und grundständiger Spracherwerb, Arbeiten und Qualifizierung in Beschäftigung sowie die Stabilisierungsphase. „Bei Saliha Khalaf hat die MaßArbeit den Job-Turbo durch intensive berufliche Orientierung, Sprachkurse und die Vermittlung in Ausbildung umgesetzt“, erläuterte Hellmers dem Bundeskanzler und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil den Fall. Die junge Frau war im Rahmen ihres familiären SGB-II-Bezugs in den Blick genommen worden. 

„Das übergeordnete Ziel des Job-Turbo ist es, Geflüchtete, die Bürgergeld beziehen, schneller in Arbeit zu bringen als zuvor“, so Scholz: „Die Arbeitskraft ausländischer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist von enormer Bedeutung für den Arbeitsmarkt, die Sozialsysteme und das Steueraufkommen. Pragmatische Lösungen sind also notwendig“, betonte der Bundeskanzler. 

Doch Integration muss gelingen: „Wir sehen immer wieder, wie wichtig die enge persönliche Begleitung ist – gerade bei jungen Menschen“, so Hellmers Erfahrungen. Bei der MaßArbeit stellt deshalb das Übergangsmanagement jungen Erwachsenen Ausbildungslotsen an die Seite. Sie helfen ihnen, den richtigen Berufswunsch zu entwickeln, unterstützen sie bei der Suche nach einem Praktikums- oder Ausbildungsplatz und begleiten sie auch während der Ausbildung. Nach vielen Gesprächen mit ihrer Ausbildungslotsin Kristina Flaßpöhler entschied sich Saliha für eine Ausbildung im Friseursalon Brünger, wo sie 2023 nach vorherigem Praktikum in die Ausbildung startete. 

Doch auch in der Anfangszeit der Ausbildung musste Saliha Schwierigkeiten überwinden, vor allem in der Berufsschule und im sprachlichen Umgang mit Kundinnen und Kunden im Salon: Mit Hilfe von Kristina Flaßpöhler konnten auch diese Hürden genommen werden. Mit Sprachunterricht und weiteren Coachings ging es für Saliha stetig bergauf: „Solche Beispiele machen deutlich, wie wichtig es ist, in jedem Fall individuell die richtigen Unterstützungsmaßnahmen an den Start zu bringen, um Menschen vom Bürgergeldbezug schnell und nachhaltig in Arbeit zu vermitteln. Da gibt es keine Maßnahmen von der Stange,“ machte der MaßArbeit-Vorstand deutlich. 

Hellmers dringender Appell an den Bundeskanzler und den Bundesarbeitsminister angesichts der aktuellen Finanzplanung des Bundes: „Die reine Fortschreibung des Mittelansatzes berücksichtigt weder die konjunkturelle Entwicklung noch die zusätzlichen Aufgaben, die etwa durch die Migration in den vergangenen Jahren hinzugekommen sind. Die mangelnde finanzielle Ausstattung der Jobcenter wird für uns und die Bürgergeldbeziehenden direkt spürbar sein. Die Folge ist, dass die nachhaltige Vermittlung von arbeitsfähigen Bürgergeldempfängern in Beschäftigung in vielen Bereichen gefährdet ist. Das ist angesichts der stetig steigenden Herausforderungen und den Zielen des Job-Turbos kontraproduktiv.“ 

 

Bildunterschrift: Zu Gast im Bundeskanzleramt (von links): Friseurmeisterin Ines Brünger, die Auszubildende Saliha Khalaf und MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmer (rechts) mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Foto: MaßArbeit