Exzellente Ausbildung
Positive Betriebsklima erleichtert die Integration.
Wurst- und Schinkenmanufaktur Bedford für exzellente Ausbildungsarbeit ausgezeichnet.
Die Agentur für Arbeit hat der Osnabrücker Wurst- und Schinkenmanufaktur Bedford das Ausbildungszertifikat für das Ausbildungsjahr 2024/2025 verliehen. Dieses vergibt die Agentur regelmäßig an je ein Unternehmen aus Stadt und Landkreis Osnabrück, das besonders mit seiner Ausbildungsarbeit hervorsticht. Neben Bedford erhielt in diesem Jahr die Maler- und Restaurierungswerkstatt Eichholz (Bad Laer) den begehrten Preis.
„Das Unternehmen hat uns mit seiner innovativen Ausbildungsarbeit überzeugt“, erläutert Tina Heliosch, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Osnabrück. „Besonders prägnant ist bei Bedford das insgesamt sehr positive Betriebsklima, das den Jugendlichen die Integration viel leichter macht. Das und der klar strukturierte, modern ausgerichtete Ausbildungsweg sind die Schlüssel, um Interesse und Begeisterung bei jungen Menschen zu wecken.“
Carsten Leiber, Geschäftsführer von Bedford, ergänzt: „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Sie unterstreicht, dass wir bei der Arbeit mit unserem Nachwuchs offenbar sehr viel richtig machen. Uns ist wichtig, dass diese jungen Menschen nicht nur fachlich optimal ausgebildet werden. Sie sollen vielmehr frühzeitig lernen, sich zu organisieren, Verantwortung zu übernehmen und sich mit eigenen Ideen in den Betrieb zu integrieren. Unter dem Strich ist das sowohl für uns als auch für die Auszubildenden ein Gewinn.“
Auch Bedford stellt seit einiger Zeit fest, dass der Pool an Jugendlichen, die sich für eine duale Ausbildung interessieren, nicht unbedingt größer geworden ist. Auf die immer sehr beliebten kaufmännischen Ausbildungsplätze im Unternehmen wären früher pro Platz 120 Bewerbungen eingegangen, heute seien es eher um die 20. „Dafür ist die Qualität der Bewerbungen meist sehr gut“, ordnet Leiber ein. Bezogen auf die Fleischerausbildung sei die Besetzung schwieriger. Hierfür suche der Betrieb selbst noch aktiver – auf Messen, direkt in den Schulen oder im Ausland. Hilfreich sei das Image von Bedford. „Wir sind eine Manufaktur, die im Jahr etwa 6.000 Tonnen produziert – eine im Branchenvergleich eher geringe Größe, bei der nichts automatisiert hergestellt wird und wir sehr auf die Qualität des Endproduktes achten. Das erkennen auch die Jugendlichen und sind in der Folge sehr interessiert an unserer Arbeit.“
In einem mittelständischen Unternehmen, das 369 Mitarbeiter beschäftigt, davon rund 250 in der handwerklichen Fertigung, sei es von großem Vorteil, wenn möglichst viele sich aktiv einbrächten. So fördert Bedford schon bei den Auszubildenden stark die Eigenverantwortung. Eine Spielwiese, auf der sich die Jugendlichen beispielhaft austoben könnten, ist der eigene Social-Media-Kanal. Darüber hinaus nutzt Bedford das Angebot von „Jubi Juist“. In diesem Rahmen werden die Auszubildenden im Sommer des ersten Ausbildungsjahres für zwei Wochen auf die Nordseeinsel geschickt. Dort arbeiten sie mit Azubis anderer Unternehmen gemeinsam eigenständig an Projekten, die sie am Ende ihren Ausbildungsleitern vorstellen. „Unsere Azubis kommen im Anschluss mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein zu uns zurück“, erklärt Leiber. „Sie sind in der Zeit über sich hinausgewachsen und mussten raus aus ihrer Komfortzone.“
Jedes Jahr stellt Bedford fünf bis sechs Auszubildende neu ein. Neben der kaufmännischen und der Fleischerausbildung sind noch die zur Fachkraft Lebensmitteltechnik und die zum Mechatroniker im Angebot. Auch ein duales Bachelor-Studium ist möglich. Leiber zufolge werden nahezu alle Azubis später auch übernommen. Während der Ausbildung erhielten die Auszubildenden zudem viel Unterstützung. Gleiches gelte auch für zwei junge Männer, die aus Nigeria bzw. Indonesien stammen und derzeit eine Einstiegsqualifizierung in Vorbereitung eines Ausbildungseinstiegs durchlaufen. Beide erhalten pro Woche zweimal Deutschunterricht und leben in einer eigenen Wohnung auf dem Betriebsgelände. „Die intensive Begleitung und auch die Organisation einer Wohnmöglichkeit erleichtern insbesondere jungen Menschen aus dem Ausland das Ankommen“, sagt Tina Heliosch. „Ich möchte die Wichtigkeit einer solchen Ausbildung noch einmal betonen. Sie ist die Grundlage zur Fachkräftesicherung und ermöglicht jungen Menschen den Einstieg in ein langfristig erfolgreiches Berufsleben.“
Zum Ausbildungszertifikat der Agentur für Arbeit:
Die Agentur für Arbeit Osnabrück vergibt ihr Ausbildungszertifikat seit 2017 jährlich an jeweils ein Unternehmen aus Stadt und Landkreis. Ausgezeichnet werden Betriebe, die sich nach Einschätzung des Arbeitgeber-Service (AG-S) der Arbeitsagentur besonders vorbildlich um das Thema Ausbildung verdient machen. Die Auszeichnung der „Bedford GmbH & Co. KG“ in diesem Jahr geht auf den Vorschlag der AG-S-Vermittlerin Ilona Friedrich zurück. Vor dem Hintergrund des in diversen Branchen herrschenden Fachkräftebedarfs möchte die Arbeitsagentur mit ihrem Zertifikat den hohen Stellenwert und die Notwendigkeit betrieblicher Ausbildungen hervorheben.
Bildunterschrift: Auszeichnung für hervorragende Ausbildungsarbeit: (v.l.) Thomas Maug (Personalleiter Bedford), Tina Heliosch (Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Osnabrück), Nina Wagner (Ausbilderin/Personalreferentin Bedford), Ilona Friedrich (Vermittlerin im Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit) und Carsten Leiber (Geschäftsführer Bedford).
Foto: Arbeitsagentur Osnabrück